Im zweiten Teil unserer Serie Cloud BI fürs Marketing stellen wir heute den Anbieter Geckoboard aus London (UK) anhand unseres konkreten Anwendungsfalles eines Marketing Dashboards vor.
Gleich vorweg die Evaluierung: Geckoboard ist für unseren Anwendungsfall des Marketing Dashboards wie geschaffen, das Dashboard sieht super aus und läuft im täglichen Betrieb völlig wartungsfrei. Es werden 109 (!) Cloud Services als Datenquelle unterstützt, darunter Google Analytics, YouTube, LinkedIn, Twitter, Facebook, Salesforce.com und Mailchimp. Geckoboard ist Self-Service-BI at its best. Der Fokus der Lösung liegt eindeutig auf Real-time Team BI mit wirklich schönen und funktionalen Dashboards, vorzugsweise zur Anzeige auf großen Monitoren in innovativen Büros technologie-orientierter Startups.
Aber es gibt auch Kritikpunkte: die Widgets für die einzelnen Datenquellen sind oft zu stark vordefiniert und bieten zu wenige (grafische) Möglichkeiten. Dazu kommt, daß die Integration lokaler Datenquellen schwierig sein dürfte und nicht im Fokus von Geckoboard sein dürfte. Und Unternehmen, die gar kein Real-time BI möchten und stattdessen sauber abgegrenzte Wochen- und Monatsberichte auf Papier ausgedruckt haben möchten, werden wenig Verwendung für Geckoboard haben.
Die Vorstellung von Geckoboard erfolgt in 5 Kapiteln: (1) Anmeldung und Pricing, (2) Datenintegration, (3) Konfiguration des Dashboards, (4) Laufender Betrieb des Dashboards und (5) Sharing-Funktionen.
1. Anmeldung und Pricing
Der 30-Tage Trial Account ist mit wenigen Klicks angelegt, genauso übersichtlich geht es mit der Anlage des Dashboards weiter:
Aus der Anmeldung wird dieser Benutzer gleich als Admin definiert:
Nach der kostenlosen 30-Tage Testfrist stehen aktuell der Plan Personal um USD 17 p.m. (1 User, 1 Dashboard), der Plan Startup um USD 53 p.m. (3 User, unlimitierte Dashboards) und der Plan Company um USD 359 p.m. (20 User, unlimitierte Dashbaords) zur Auswahl. Darüber hinaus wird der Plan Enterprise angeboten, jedoch ohne Preisangaben auf der Website.
2. Datenintegration
Nach diesen ersten Schritten ist unser "Marketing Dashboard" natürlich noch leer. In der folgenden Abbildung wurde bereits das sehr praktische Clock-Widget eingefügt - da sämtliche Zahlen real-time angezeigt werden, ist das ein sehr praktisches Element und sollte auf keinem Dashboard fehlen:
Jetzt geht es unmittelbar los mit der Integration der gewünschten Quelldaten. Geckoboard bietet - und das ist sicherlich eine besondere Stärke dieses Cloud Services - schlüsselfertige Integrationen zu derzeit 109 (!) Cloud Services. Wir wählen erst mal die Integration für "Google Analytics":
3. Konfiguration des Dashboards
Nach der Eingabe der Credentials für das gewünschte Google Analytics Konto gelangen wir zu dem für den Einsteiger sehr einladenden Wizard zur Auswahl des gewünschten Widgets für unser Dashboard (die möglichen Widgets sind pro Datenquelle vordefiniert ... auf Dauer schränkt das die Möglichkeiten leider schon empfindlich ein). Wir wählen dazu das "Visitor Number Stats" Widget aus:
Im jetzt folgenden Dialog findet die zentrale Konfiguration dieses Widget-Typs statt:
Nach der Auswahl der gewünschten Website (innerhalb des Google Analytics Accounts) erfolgt die Auswahl der "Metrics", also der gewünschten Kennzahl / KPI:
Die Auswahl des Auswertungszeitraums erfolgt sehr komfortabel nach dem Rollierungsprinzip, womit auch der Fokus der gesamten Anwendung auf Real-Time BI ganz klar zementiert wird (wer traditionelle Wochen- und Monatsberichte haben möchte, wird hier enttäuscht):
Abschließend noch die Auswahl der sekundären Darstellung (= 2. Zeile) im Widget:
Die Größe des Widgets wird durch die Auswahl "1 x 1" bestimmt, das ist auch die Standardgröße. Diese sehr einfache Einstellungsmöglichkeit ist zwar Anfangs sehr praktisch, auf Dauer meiner Einschätzung nach aber schon etwas einschränkend.
Mit diesen wenigen Konfigurationsschritten haben wir es bereits geschafft, die erste Kennzahl in Form eines Widgets in unser Dashboard einzubinden und ab sofort produktiv nutzen zu können:
Auf die selbe Art und Weise legen wir gleich noch ein Widget für die Views eines von uns publizierten YouTube-Videos an:
Da wir als Größe "2 x 1" gewählt haben, erhalten wir ein längsformatiges Widget für die Views des Videos:
Genauso einfach geht es weiter bis zum fertigen Dashboard, Geckoboard bietet zahlreiche schöne Visualisierungsmöglichkeiten. Hier ein Beispiel von der Website des Anbieters:
Kritisch ist lediglich festzustellen, daß die einzelnen Visualisierungen zu sehr vordefiniert sind und an die einzelnen Datenquellen seitens Geckoboard gebunden sind. Diese hohe Standardisierung macht zwar den Einstieg sehr leicht, schränkt dann aber die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten empfindlich ein.
Geckoboard ist aber dennoch Self-Service-BI at its best - es ist wirklich beeindruckend, wie einfach und völlig technik-frei hier komplexe BI Prozesse für den Nutzer verfügbar gemacht werden!
4. Laufender Betrieb des Dashboards
Was im Aufbau des Dashboards begonnen hat, setzt sich glücklicherweise genauso im täglichen Betrieb fort. Nach der Konfiguration des Dashboards ist nichts weiter zu machen, als den Browser mit dem Dashboard aufzurufen - die Widgets aktualisieren sehr elegant ohne weitere Aktivitäten. Wow!
5. Sharing-Funktionen
Die Sharing Funktion ist sehr einfach gelöst - wie es sich für ein modernes Cloud Service gehört gibt es ein unkompliziertes Link-Sharing, der an weitere Benutzer des Dashboards verschickt werden kann (die zuvor als User deklariert wurden).
Kritisch ist hier anzumerken, daß es kein selektives Berechtigungssystem innerhalb eines Dashboards gibt (ein solches ist durch Berechtigungen auf adaptierte Kopien des Dashboards aber realisierbar). Wichtiger ist aber der Umstand, daß Collaboration-Funktionen vollständig fehlen. Also etwa die Möglichkeit, an die Kennzahlen Kommentare anzumerken oder Diskussionen im Team zu starten ... ein Social BI ist Geckoboard also nicht. Darüber hinaus wäre eine Alert-Funktion sowie eine Dashboard-Verteilung per E-Mail Abonnement zeitgemäß und sehr wichtig für das Erreichen aller Entscheider im Unternehmen.
Evaluierung
Geckoboard ist für unseren Anwendungsfall des Marketing Dashboards wie geschaffen, das Dashboard sieht super aus und läuft im täglichen Betrieb völlig wartungsfrei. Es werden 109 (!) Cloud Services als Datenquelle unterstützt, darunter Google Analytics, YouTube, LinkedIn, Twitter, Facebook, Salesforce.com und Mailchimp. Geckoboard ist Self-Service-BI at its best. Der Fokus der Lösung liegt eindeutig auf Real-time Team BI mit wirklich schönen und funktionalen Dashboards, vorzugsweise zur Anzeige auf großen Monitoren in innovativen Büros technologie-orientierter Startups.
Aber es gibt auch Kritikpunkte: die Widgets für die einzelnen Datenquellen sind oft zu stark vordefiniert und bieten zu wenige (grafische) Möglichkeiten. Dazu kommt, daß die Integration lokaler Datenquellen schwierig sein dürfte und nicht im Fokus von Geckoboard sein dürfte. Unternehmen, die gar kein Real-time BI möchten und stattdessen sauber abgegrenzte Wochen- und Monatsberichte auf Papier ausgedruckt haben möchten, werden noch wenig Verwendung für Geckoboard haben.
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